Der Bantoru-Dschungel
Saigen : Paul Paetzel & Stephanie Scholz

Saigen : Paul Paetzel & Stephanie Scholz - Der Bantoru-Dschungel

Saigen : Paul Paetzel & Stephanie Scholz - Der Bantoru-Dschungel

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Interview mit
Saigen: Paul Paetzel & Stephanie Scholz

  Stephanie – Ich mag an der Zusammenarbeit, dass die eine Person manchmal absolut gegen etwas ist und man dann gezwungen ist, einen anderen Weg zu gehen. Es verläuft nicht einfach alles geradlinig, dadurch wird die Arbeit anspruchsvoller.

  Paul – Anspruchsvoller würde ich nicht sagen. Die Arbeit zu zweit bringt einen anderen Arbeitsweg und ein anderes Resultat hervor,
bei der Arbeit alleine muss ich mich wiederum mit mir selbst auseinandersetzen.

  S – Du arbeitest ja gerne allein. Ich hingegen mag es nicht so gern, hundert Stunden alleine zu arbeiten. Ich finde es immer viel schöner, zusammen zu arbeiten. Es ist inspirierender, als wenn man sich alleine durchboxt, gerade wenn es ein langweiliger Auftrag ist, wie etwa: „Ich brauche eine Blume und einen Kuchen und ein Brot. Bis morgen.“

  P – Uns interessiert es, gemeinsam freie Projekte zu realisieren. Unsere Zusammenarbeit begann unter dem Namen Saigen, wäh-rend unseres Studiums. Das waren hauptsächlich freie Projekte. Wir zeichneten gemeinsam auf grossformatige Bilder, wir collagierten, druckten oder stellten Einzelbilder einander gegenüber. Aber wir haben noch nie eine Figur zusammen gezeichnet, so im Stil : einer zeichnet die Ohren, der andere das Gesicht.

  S – Das sollten wir vielleicht mal machen ! Wir haben immer viele unterschiedliche Techniken und Methoden der Zusammenarbeit ausprobiert. Jedes Projekt war anders, so fiel auch die Arbeitsteilung immer anders aus. Wir haben keine festen Rollen beim Aufteilen der Arbeiten, dafür sind wir wohl noch nicht routiniert
genug. Uns gefällt es so, es macht die Arbeit spannender. Nun haben wir schon eine Weile nicht mehr zusammengearbeitet, wir sind gespannt, wie es sein wird. Wir beide haben uns ja in der Zwischenzeit weiterentwickelt.  
  Die Uni war ideal, um sich kennenzulernen. Man muss die Arbeiten des anderen ja mögen, verstehen und nachempfinden können, wenn man sich eine Zusammenarbeit überlegt. Möglicherweise erleichtert derselbe Hintergrund auch die Zusammenarbeit. Die Jahre, die man gemeinsam verbringt, sind wichtiger als der gemeinsame Illustrationsprofessor.

  P – Natürlich wird man auch ähnlich beeinflusst seitens der Professoren und der anderen Studenten, dadurch gleicht sich der Zeichnungsstil vieler Studenten an. Das ist wohl ein normaler Prozess, dass man alles erst einmal so macht, wie man es gelernt hat, um sich später wieder davon zu lösen. Hoffentlich verläuft unsere Zusammenarbeit in Zukunft in dieselbe Richtung, die wir bereits eingeschlagen haben. Dass unsere Arbeit im strapazin erscheint, ist schon einmal ziemlich gut.

  S – Schön wäre es, von dem, was wir jetzt aus eigenem Antrieb machen, leben zu können. Und uns in zehn Jahren nicht immer noch mit Brot-und-Blumen-Aufträgen durchschlagen zu müssen.